Kairo (Cairo), auch die Siegreiche, Starke oder auch Eroberin genannt, ist sowohl die größte und bedeutendste Metropole nicht nur in Ägypten, sondern in ganz Afrika wie auch der islamischen Welt. Seit Tausenden von Jahren sind die Al-Azhar-Moschee und die weltberühmte angeschlossene Universität geistiges Zentrum des Islams.
In Kairo zeigt sich heute eine Mischung aus Tradition und Moderne. Die stimmungsvollen Geschäftsstraßen und pulsierenden Boulevards sowie der lebhafte Straßenverkehr stehen im Gegensatz zum Leben im alten Kairo mit dem orientalischen Bazar, den Läden mit bunt zusammengewürfelten Waren, den Teestuben mit ihren unterschiedlichen Düften und den vielen uns gar so fremden Gerüchen und Geräuschen.
Faszinierend sind unter anderem die bekannten Moscheen Al-Azhar, die Hussein und die Sultan Hassan Moschee. Ein Highlight der ganz besonderen Art für kulturinteressierte Kairo-Besucher bietet das Ägyptische Museum, hier ist auch der Grabschatz des Tutanchamun ausgestellt. Zu den einzigartigen Sehenswürdigkeiten in Kairo zählen auch die Pyramiden von Gizeh und die Sphinx im Westen der Stadt.
Gegründet wurde Kairo im Jahr 969 von dem fatimidischen Feldherrn Dschauhar as-Siqilli. Die Einheimischen nennen sie auf Arabisch el-Qahira, Hocharabisch Misr, Ägyptisch-Arabisch Masr. Sie liegt in Unterägypten, an der östlichen Nil-Seite und in etwa 20 km südlich jener Stelle, an der sich das Niltal zum Nildelta öffnet. Kairo umfasst auch zwei Inseln, die Gezira und Roda heißen. Sie ist mit einer Stadtfläche von 606 m² und ihren 8 Mio. Einwohnern die größte Stadt in Ägpyten. In der Metropolregion Groß-Kairo, zu welcher el-Giza am westlichen Nilufer und Schubra el-Cheima nördlich von Kairo zählen, wohnen in etwa 16 Mio. Menschen. Das macht die Region zur größten in Afrika und zur 13. größten der Welt.
Ursprünglich entstand die erste Siedlung zwischen Muqattam, einem Gebirgsläufer und dem Nil im Westen. Kairo wird zwar schon lange nicht mehr von Muqattam und Nil eingegrenzt, trotzdem haben sich die Viertel, die sich zwischen diesen natürlichen Schranken befinden, zum Stadtkern zusammengeschlossen. Nördlich der Stadt liegt das Nildelta, das sich bis zum Mittelmeer erstreckt, westlich von Kairo findet man das wohl berühmteste Bauwerk in Ägypten, die Pyramiden von Gizeh und im Süden liegt das alte Memphis.
Kairo ist aber nicht nur politisch, wirtschaftlich und kulturell das Zentrum in Ägypten und der arabischen Welt. Mitunter ist die Stadt auch Sitz der Regierung, des Parlamentes, aller staatlichen wie religiösen Behörden, diplomatischer Vertretungen und zusätzlich ein äußerst bedeutender Verkehrsknotenpunkt. Hier findet man unzählige Universitäten, Hochschulen, Theater, Museen und Baudenkmäler. Die Altstadt von Kairo zählt aufgrund ihrer wunderschönen Bauwerke aus der islamischen Epoche seit 1979 zu dem UNESCO Weltkulturerbe.
Kairo befindet sich im Nil-Tal. Der Nil ist zwar der längste, aber nicht wasserreichste Strom der Welt. Er folgt einer tektonischen Linie und hat im Tal viele Schotterterrassen gebildet sowie ein Schwemmland aus schwarzem Schlamm. Die Gesamtbreite des Nil-Tals beträgt im südlichen Bereich 2 bis 5 km, von Assuan flussabwärts 10 bis 15 km. Unterhalb Kairos öffnet sich das Tal und geht ins das 23 km² große Delta über.
Dass man in Kairo, wie fast in ganz Rest-Ägypten, Ägyptisch-Arabisch spricht, scheint nicht neu zu sein. Was aber die wenigsten wissen: das in Kairo gesprochene Arabisch unterscheidet sich beträchtlich von den Dialekten Ober- und Mittel-Ägyptens. Ägyptisch-Arabisch ist mittlerweile der bedeutendste neurabische Dialekt. Das liegt aber nicht an irgendwelchen sprachlichen Entwicklungen, sondern daran, dass die ägyptische Filmindustrie ihren Sitz in Kairo hat und die Filme weder synchronisiert noch untertitelt werden. Ganz im Gegensatz zu den Nachrichten, die auf Hocharabisch gezeigt werden. Hocharabisch ist auch die Schriftsprache im gesamten arabischen Raum.
In der Koptischen Kirche wird jedoch als Liturgiesprache das Koptische verwendet, das von der griechischen Sprache abgeleitet, jedoch eine ganz eigene Schrift ist. Im Koptischen fand vor allem die Sprache des alten Ägypten ihre Fortsetzung. Fremdsprachen wie Englisch oder Französisch sind vor allem in der Oberschicht verbreitet und durch den Tourismus hat auch das Deutsch Einzug gehalten. Das sogar in der Form, als dass es nun schon deutschsprachige Universitäten gibt. Die deutsche Sprache wird auch immer populärer in Ägypten!
Hier soll grob auf die Stadtviertel Kairos eingegangen werden. Die Einheimischen unterteilen sie viel genauer, für die Orientierung wird es aber reichen, sie in 5 Viertel, nämlich die Innenstadt und Nord- und Nordost-Kairo, Südost-Kairo, Ost-Kairo und New Cairo, aufzugliedern.
Kairos Innenstadt lässt sich grob in einen modernen und einen traditionellen Bereich einteilen, wobei Kairos traditioneller Innenstadt-Bereich weitab des Nils vor der Zitadelle und dem Berg Muqattam zu finden ist. Dieser Bereich beherbergt das islamische Kairo. Weitere Wohnviertel findet man nördlich, östlich und südlich des Viertels im der Gegend und rund um die al-Azhar-Moschee. Im Süden befinden sich die Ausgrabungen von al-Fustat und das koptische Viertel, auch Alt-Kairo genannt.
Im Stadtzentrum befinden sich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, wie Downtown, der Tahrir-Platz, das Ägyptische Museum oder auch Garden City. Hier findet man zum Beispiel den Bazar el-Chan el Chalili, der einer der größten Bazare in Kairo ist und wo man fast alles finden kann. In Alt-Kairo findet man Babylon, wo sich die römische Festung, das koptische Viertel und das Koptische Museum befinden. Er-Roda, eine Nilinsel, das Nilometer, der Manial-Palast, das Umm-Kulthum-Museumund die Qaitbay-Moschee.
El-Qal’a, die Zitadelle, wo man die Mohammed-Ali-Moschee, die in den Jahren 1824 bis 1884 im hauptsächlich osmanischen Stil erbaut wurde und die einen Gebetsraum mit einer überwältigenden Größe beherbergt. Dessen Boden ist mit roten Teppichen ausgelegt, Touristen wie auch Einheimische müssen hier die Schuhe ausziehen, Frauen bekommen einen Umhang oder müssen ein Kopftuch tragen. Hier findet man aber auch das Militärmuseum oder das Mustafa-Kamel-Museum.
Hier findet man den ehemaligen Vorort Bulaq, in dessen Süden sich das Maspero-Dreieck befindet. Auch in diesem Stadtteil in Kairo findet man viele Moscheen, wie die des Sultans Abu el-´lla, die Moschee des Muṣṭafā Gūrbagī Mīrzā, die Moschee des el-Qāḍī Yaḥyā oder die Moschee des Sinān Pascha.
El-Matariya war einst ein eigenständiges Dorf. Dieser Stadtteil in Kairo befindet sich genau an der Stelle, wo sich die antike Stadt Heliopolis befand. Hier findet man den Baum der Jungfrau Maria, die Kirche der heiligen Familie sowie den Obelisk Sesostris‘ I.
Hier findet man El-Muqattam, einen Stadtteil, der nach dem gleichnamigen Gebirgsmassiv im Südosten der Stadt benannt wurde und das seit den pharaonischen Zeiten als Steinbruch für Quarzit, Sandstein dient. Am Fuße des Gebirgsmassivs findet man die große Siedlung der koptischen Müllarbeiter, die die Müllentsorgung der Metropole übernehmen.
Hier befindet sich Nasr City, Madinat Nasr, wie der Stadtteil
eigentlich genannt wird oder auch Nasser City. Er hört zu den
jüngeren Stadtteilen von Kairo, denn er wurde erst seit den 1960ern
angelegt. Seinen Namen hat dieser Stadtteil Kairos von dem damaligen
ägyptischen Präsidenten Gamal Abd en- Nāṣir (1918–1970), der auch
gleich die Stadtplanung übernahm.
Heute leben hier auf einer Fläche von 250 km² die meisten Einwohner
Kairos, man sieht Hochhaussiedlungen mit Eigentumswohnungen, jedoch
wenig ägyptische Kultur-Highlights. In diesem Teil Kairos befinden
sich jedoch mehrere Regierungsgebäude und das Cairo International
Confernce Center.
New Cairo ist ein Stadtplanungsprojekt, das seit 2004 läuft. Es soll der empfundenen Enge, dem Mangel an Wohnraum, dem Lärm und auch der teilweisen Unwirtlichkeit des alten Kairos entgegenwirken. 17 bis 28 km östlich der Innenstadt sind auf einer 120 km² großen Wüstenfläche, die vor kurzem sogar noch recht hügelig war, privat Investoren eingeladen worden, die nun erschlossenen Baugebiete zu nutzen.
New Cairo ist auch durch ein radiales Schnellstraßensystem erreichbar und soll nach der Fertigstellung nach 2020 ca. 2 – 2,4 Mio. Menschen aufnehmen können. Auch die Infrastruktur wurde sozial und freizeitorientiert geplant, Einkaufszentren, öffentliche Grünflächen, vereinsbetriebene Sportzentren sowie qualitativ hochwertige Appartements sollen entstehen, aber auch Eigenheime und Villen. Private Schulen verschiedener europäischer Länder, eine Campushochschule, mehrere Siedlungen, Hotels und sogar ganze Hotel-Anlagen waren bereits im Jahr 2011 fertiggestellt. Aber nicht nur das rasante Tempo der Entwicklung und der wachsenden Teilabschnitte ist auffallend, auch dass alles an europäische Verhältnisse angeglichen wird und das in unvorstellbar kurzen Zeiträumen. Eine Wohnfläche für denen neuen Mittelstand - so könnte man New Cairo bezeichnen.
In Kairo gibt es zahlreiche Theater, Opern- und Konzerthäuser. Zum Beispiel wurde anlässlich der Eröffnung des Sueskanals im Jahr 1869 das Khedivial-Opernhaus errichtet, das jedoch 1971 abbrannte. Einige Jahre später, im Jahr 1988, entstand am selben Platz das neue Opernhaus Kairo, das heute das Zuhause der Cairo Opera Company ist. Auch das Cairo Opera Ballet hat hier sein Quartier sowie mehrere Galerien, darunter das Museum für Moderne Kunst.
Das Gomhouriya-Theater, das ursprünglich als Kino errichtet wurde, diente als Oper, solange das Opernhaus nach dem Brand renoviert wurde. Heute dient das Theater als Veranstaltungssaal für Konzerte verschiedenster Musikereignisse. Auch mehrere arabische Musikgruppen sowie folkloristische ägyptische, Jazz- und Kammermusik-Orchester spielen hier regelmäßig auf. Das Wallace Theater, das von der American University of Cairo gegründet wurde, hält hier mehrmals jährlich Theaterstücke ab.
Das Al-Arayes, das Cairo Puppet Theatre, das am Ataba-Platz im Zentrum von Kairo zu finden ist, bietet Marionetten-Theater in arabischer Sprache an. Dort werden auch klassische Stücke, wie Alibaba und die 40 Räuber oder Sindbad aufgeführt. Im Um-Kulthum-Theater, Al-Balloon Theatre, in Agouza werden Folklore, arabsiche Stücke und ägyptischer Volkstanz präsentiert.
Im Haus des arabischen Oud, das 1998 vom irakischen Oud-Spieler Naseer Shamma gegründet wurde, befindet sich die erste Schule, in der man das Oud-Spielen im Rahmen eines Solo-Instrumentes erlernt. In der Zwischenzeit gibt es schon Zweigstellen in Abu Dhabi und Alexandria sowie im algerischen Constantin. Hier etablierte man auch das erste weibliche Oud-Orchester mit 10 Spielerinnen, um die Präsenz der Frauen in der arabischen Musikwelt zu forcieren.
Nachfolgend findest du einige der beliebtesten Museen in Kairo-Besucher
Im Erdgeschoss gibt es verschiedene Modelle von Brücken, Bahnhöfen, Expresslokomotiven aus der Khediven-Zeit, aber auch eine Originallokomotive, die für die englische Prinzessin Eugenie im Jahr 1862 hergestellt wurde.
Über die Kariner Wohnkultur der frühen Neuzeit und das arabisch-ägyptische Kunsthandwerk erfährt man im Gayer-Anderson-Museum mehr. Es befindet sich neben der Ibn-Tulun-Moschee und zeigt interessante Exponate aus dem Privatbesitz von Robert Grenville Gayer-Anderson, der als britischer Sanitätsoffizier das Haus mehrere Jahre bewohnte.
Die Pyramiden von Gizeh sind wohl die bekanntesten Bauwerke in Ägypten sowie vielleicht der gesamten Menschheit. Sie befinden sich etwa 15 km vom Stadtzentrum von Kairo entfernt und sind das einzige noch erhaltene der sieben Weltwunder der Antike. Seit 1979 gehören sie auch zum UNESCO Weltkulturerbe.
Der Bereich, auf dem die Pyramiden zu finden sind, heißt Pyramidenfeld von Gizeh. Bereits in der 1. Dynastie befand sich hier ein bedeutender Friedhof. Die Pyramiden entstanden in der 4. Dynastie, also etwa 2620 bis 2500 v. Chr. Sie wurden auf einem Kalksteinplateau errichtet, das 1000 mal 2000 m groß ist. Zu den Pyramiden gehören aber auch Neben-Pyramiden, Tempel, Gräberfelder und Arbeiterdörfer. Äußerst erstaunlich ist, dass beim Bau weder Fuhrwerke noch andere Hilfsmittel zum Einsatz kamen.
Der Menschenkopf ist in Relation zum Körper zu klein geraten. Der Grund dafür ist aber unbekannt. Verschiedene Forscher vermuten, dass ihr Kopf einst größer war und später verändert wurde. Der Kopf ist mit einem Nemes-Kopftuch bedeckt, wobei die Nase und der Kinnbart bereits abgebrochen sind. Im British Museum in London kann man Stücke davon heute bewundern.
Sie ist 73,5 m lang, wobei 15 m davon auf die ausgestreckten Vorderbeine entfallen. Ihr Gesicht ist 4 m breit, der Kopf mit Kopftuch 6m und sie ist 20,2 m hoch. Erbaut wurde die Sphinx aus dem Rest eines Kalksteinhügels, der als Steinbruch für den Bau der Großen, der Cheops-Pyramide, diente. Deshalb befindet sie sich in einer Mulde, die im Laufe der Zeit immer wieder mit Flugsand aufgefüllt wurde. Da man am Ohr Farbreste gefunden hat, gehen die Forscher davon aus, dass die Sphinx einst farbig bemalt war. Die Sphinx wurde in der 4. und 18. Dynastie restauriert, was in etwa 1515 bzw. 1415 v. Chr. wäre. Die letzte Restaurierung geschah im Jahr 1998 unter der Leitung von Zahi Hawass. Die Funktion der Sphinx ist bis dato unbekannt. Vermutlich sollte sie das Plateau von Gizeh bewachen. Weitere Meinungen gehen dahin, dass sie entweder das Antlitz des Gottes Horus, des Pharao Chephren oder Pharao Cheops darstellt.
Memphis, deren Ruinen seit 1979 Teil des UNESCO Weltkulturerbes sind, war die Hauptstadt des ersten Gaus von Unterägypten. Sie befindet sich ganz in der Nähe von Kairo, nämlich nur 18 km südlich und ist weniger bekannt als die Pyramiden. Memphis wurde der Legende nach von König Menes im Jahr 3000 v. Chr. gegründet und stand unter dem Schutz des Gottes Ptah. Als das Nildelta begann, für diversen Handel und politische Strategen wichtig zu werden, nahm Memphis eine wichtige Position ein. Memphis beherbergte viele Werkstätten, aber auch Produktionsstätten für z.B. Waffen. Aufstieg und Scheitern der Stadt Memphis ist eng mit der Geschichte von Ägypten verbunden. Memphis verlor seine wirtschaftliche Rolle als Alexandria immer wichtiger wurde und verfiel nach und nach. Das Edikt von Thessaloniki beendete auch die religiöse Rolle von Memphis.
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